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Mathematische Methoden für eine Finanzstrategie bei klinischen Studien

Als Cyrus Mehta vor über einem Jahrzehnt das „Promising-Zone“-Design einführte, veränderte die neue statistische Methode nicht nur die Zuteilung knapper Ressourcen innerhalb klinischer Studien. Das Design führte auch zu neuen Konzepten, die es Sponsoren ermöglichen, Investitionen in ihren Studien zu erhöhen. Durch die Spezifizierung verschiedener Eventualitäten, die bei einer vorläufigen Betrachtung möglich erscheinen, waren potenzielle Investoren besser in der Lage, ihre Anlagestrategie an das finanzielle Risikoprofil des Erfolgs des neuen Medikaments oder Biologikums zu koppeln. Dadurch wurde sichergestellt, dass die von den Anlegern eingegangenen Risiken die erwarteten Gewinne wiederspiegelten.

Seit der Einführung von „Promising Zone“ haben Fortschritte in der Simulationstechnologie und die Leistungsfähigkeit neuer Prognosesysteme noch mehr Methoden hervorgebracht, mit denen sich die klinische Entwicklung und Finanzstrategien miteinander in Einklang bringen lassen.

Pareto-Front und statistische Leistung

Die Leistungsmerkmale einer klinischen Studie – Leistung, Geschwindigkeit, Stichprobengröße – sind nicht nur entscheidend für den Nachweis der statistischen Exaktheit. Sie sind auch die primäre Quelle für Risiken und Erträge, soweit es die finanziellen Dimensionen der Entwicklung klinischer Studien anbelangt. Etwas anders ausgedrückt: Während viele Sponsoren warten, bis eine klinische Studie abgeschlossen ist, bevor sie eine Marktstrategie erwägen, kann das Design klinischer Studien den Sponsoren einen unerwarteten Nutzen bei der Planung der Marketingstrategie verschaffen. Es kann ein neues Medikament oder ein neues Biologikum für den Erfolg positionieren, Beweise über die starke Studienleistung generieren und die betriebliche Effizienz gewährleisten.

Pareto-Front ist ein mathematisches Konzept, das der Wirtschaftstheorie entlehnt ist und bezieht sich auf die Reihe von Optionen, bei denen es unmöglich ist, bei einem gewünschten Parameter eine Verbesserung zu erzielen, ohne etwas anderes dafür zu opfern. Einige klinische Studiendesigns ermöglichen es Sponsoren beispielsweise, die Leistung zu erhöhen, ohne dass die Verfahrensgeschwindigkeit oder die Kosten einer Studie beeinträchtigt werden. Diese Studiendesigns haben dann zur Folge, dass der Sponsor auf etwas verzichten muss – auf die zusätzliche Leistung, die es ermöglicht hätte Nachweise zu generieren, die einen strategischen Vorteil bei der Antragstellung auf Zulassung oder sogar bei der Marktstrategie hätten bieten können. Eines der wichtigsten strategischen Instrumente für diejenigen, die eine klinische Studie finanzieren, wäre dann ein Tool, mit dem schnell diejenigen Studiendesigns identifiziert werden können, bei denen auf nichts verzichtet werden muss; das sind die Versuchsdesigns, die als Pareto-Front bezeichnet werden. Das ist leichter gesagt als getan, da Hunderttausende potenzieller klinischer Studiendesigns in Betracht gezogen werden. Neue Technologien wie Solara von Cytel können die Ressourcenbeschränkungen, mit denen sich klinische Entwicklungsteams konfrontiert sehen, berücksichtigen und schnell ein Pareto-Front berechnen, indem aus Millionen von Studien einige Dutzend Pareto-optimierte klinische Studien ausgewählt werden.

Benutzerdefinierte Scoring-Funktionen

Wenn es um die kommerziellen Aspekte eines neuen Medikaments oder einer neuen Therapie geht, sieht sich jeder Sponsor klinischer Studien einer sich ständig weiterentwickelnden Landschaft gegenüber. Einige sehen sich mit der Verwaltung von Populationsstichproben konfrontiert, andere müssen Zeitpläne beschleunigen, wieder andere sind bestrebt solide, stichhaltige Nachweise zu sammeln, um den vollen Wert einer neuen Therapie zu verdeutlichen. Während das Hauptziel eines klinischen Studiendesigns immer darin bestehen wird, die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen Arzneimittels oder Biologikums aufzuzeigen, kann das statistische Design oft so gestaltet werden, dass sekundäre Überlegungen berücksichtigt werden können, die einem neuen Produkt einen strategischen Vorteil verschaffen, ohne dass die wissenschaftliche Genauigkeit dadurch beeinträchtigt wird.

Eine Scoring-Funktion ist ein mathematisches Tool, das entwickelt wurde, um alle Versuchsdesigns, die den statistischen Anforderungen und Ressourcenbeschränkungen entsprechen, zu berücksichtigen und sie gemäß diesen Kriterien in einer Rangfolge anzuordnen. Sponsoren klinischer Studien können diese Ziele bestimmen und entsprechend gewichten. Eine Scoring-Funktion scannt dann alle in Frage kommenden Studiendesigns und weist jedem einen gewichteten Score zu. Sie werden dann der Rangfolge nach angeordnet und stellen somit ein objektives Maß dafür dar, wie gut ein klinisches Studiendesign die strategischen finanziellen Ziele erfüllt.

Konvexe Hüllen

Konvexe Hüllen sind ein geometrisches Konzept, das sich auf das kleinstmögliche Polygon bezieht, das aus einer Menge von Punkten erstellt werden kann, beispielsweise auf einer zweidimensionalen Karte. Cytel-Mitbegründer Professor Nitin Patel hat kürzlich einen neuen Forschungszweig vorgestellt, in dem er untersucht, wie dieses Konzept auf eine optimierte Studienauswahl angewendet werden kann. Er beginnt mit der Menge der Punkte an der Pareto-Front und zeigt, wie für konvexe Hüllen geltende Prinzipien zusammen mit angepassten Scoring-Regeln verwendet werden können, um die Auswahl optimaler statistischer Designs, die auch einen optimalen Kapitalwert erzeugen, zu erleichtern.

Neues „Promising-Zone“-Design

Zu guter Letzt sei noch gesagt, dass sich das oben in diesem Artikel erwähnte „Promising-Zone“-Design auf das vor einem Jahrzehnt veröffentlichte Basisdesign bezieht. Seitdem hat Cytel-Mitbegründer Cyrus Mehta das „Promising-Zone“-Design weiterentwickelt, um es für Investoren und Risikokapitalgeber, die starke Vermögensportfolios aufbauen möchten, geeigneter zu machen. Sein jüngster Vortrag auf der PSI-Konferenz zeigt neue Wege in seiner Forschung auf.

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Über die Autorin des Blog: 

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Dr. Esha Senchaudhuri ist eine Forschungs- und Kommunikationsspezialistin, die Gelehrte und Wissenschaftler dabei unterstützt, ihre Forschungsergebnisse an Führungskräfte des öffentlichen und privaten Sektors weiterzugeben. Bei Cytel leitet Esha Senchaudhuri die Content-Strategie und die Content-Produktion in den fünf Geschäftsbereichen des Unternehmens. Sie promovierte an der London School of Economics in Philosophie und ist ehemaliges Mitglied der Organisation „Early Career Policy Fellow“ der American Academy of Arts and Sciences. Sie hat Medizinethik an der Harvard School of Public Health (TH Chan School) gelehrt und sitzt im Steuerungsgremium des Geschäftsbereichs Ost der „Society for Women in Philosophy,“ von der die Auszeichnung für herausragende Leistungen weiblicher Philosophinnen verliehen wird.

 

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